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Osteraktion: Symbolische Blockade der deutschen Urananreicherungsanlage

(Gronau, 07.04.2012) Örtliche und überörtliche Anti-Atomkraft-Initiativen haben am heutigen Karsamstag (7. April) den Betrieb der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau symbolisch blockiert. Im Rahmen der bundesweiten Ostermarschaktionen der Friedensbewegung wurde dabei die Feuerwehrzufahrt der Urananreicherungsanlage eine Stunde lang mit Transparenten versperrt. Unterstützt wurde die Aktion auch von der Münsteraner Initiative für den sofortigen Atomausstieg (SOFA), deren Mitglieder es sich auf einem rollbaren Sofa vor dem Tor gemütlich machten. Die gesamte Aktion richtete sich gegen jegliche militärische und "zivile" Nutzung der Atomenergie.

Für die Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung steht fest: Gerade bei der Urananreicherung mit Zentrifugen, wie sie in Gronau betrieben wird, ist es grundsätzlich möglich, Uran für den Bau von Atomwaffen vorzubereiten. Das wird auch von offiziellen Stellen nicht bestritten. Auch der Iran, dem Atomwaffenabsichten nachgesagt werden, betreibt seine Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren.

Weiterhin wurde mit der Aktion vor der Feuerwehrzufahrt verdeutlicht, dass bei einem schweren Störfall in der Urananreicherungsanlage kein Katastrophenschutz möglich ist. Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) betonte vor Ort, dass die Feuerwehrzufahrt eine falsche Sicherheit vortäuscht. Direkt nach dem Zufahrtstor befindet sich ein weiterer Zaun und darin befindet sich kein Tor, durch das Rettungsfahrzeuge fahren könnten. Bei einem Brand in der Urananreicherungsanlage oder im Freilager für Uranhexafluorid droht Gronau eine Katastrophe. Schon vor zwei Jahren wurden erhebliche Mängel beim Katastrophenschutz deutlich, als ein Arbeiter in der Urananreicherungsanlage verstrahlt wurde. Im ansonsten gut ausgestatteten Gronauer Krankenhaus konnte er nicht behandelt werden.

Die Demonstration in Gronau richtete sich auch gegen den Bau einer Zwischenlagerhalle, in der 60.000 Tonnen Uranmüll in Form von Uranoxid eingelagert werden sollen. Die Halle wird auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage gebaut und wurde bereits 2005 von der damaligen rot-grünen NRW-Landesregierung genehmigt. Weitere Informationen zur Gronauer Urananreicherungsanlage findet man im Internet unter www.aku-gronau.de. Telefonische Auskünfte: 02562-23125.

Montag Ostermarsch in Jülich
Am Ostermontag nehmen AtomkraftgegnerInnen aus Gronau und weiteren Orten des Münsterlandes auch an dem Ostermarsch in Jülich teil. Auch dort richtet sich der Protest gegen die Zentrifugentechnik zur Urananreicherung und der BBU und andere Initiativen und Verbände rufen zur Teilnahme auf. Beginn ist in Jülich um 12.00 Uhr am Bahnhof Jülich. Weitere Informationen unter www.westcastor.de und unter http://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202012/04.04.12.html. Umfangreiche Informationen über die bundesweiten Osteraktionen der Friedensbewegung gibt es unter www.friedenskooperative.de/om2012.htm.

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Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.